BLAUE ROHRE

Dresden, Berlin, Frankfurt – in vielen Innenstädten ziehen sich oberirdisch verlegte Rohre durch das Stadtbild. Dieses Leitungssystem dient dazu, bei Neubauten das Grundwasser abzusenken und Baugruben trocken zu halten. Die auffälligen, meist blauen Entwässerungsleitungen gehören längst zum gewohnten Stadtbild.

BLAUE ROHRE überträgt dieses technische System in den landschaftlich sensiblen Raum am Wrietzensee im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Der Eingriff wirkt deplatziert – und ist doch bewusst und präzise gesetzt: als Bruch zwischen menschlicher Kontrolle und gewachsener natürlicher Umgebung.

Die skulpturale Intervention lenkt den Blick auf jene oft unbeachteten Infrastrukturen, die tief in natürliche Wassersysteme eingreifen und stellt grundlegende Fragen: Wer gestaltet Landschaft – mit welchen Mitteln, aus welcher Perspektive? BLAUE ROHRE ist kein Symbol, sondern ein materieller Kommentar auf eine stille, aber folgenreiche Realität.

Die Arbeit entstand im Rahmen des UM Festival 2025 kuratiert von Christof Zwiener.
Die Umsetzung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung durch die Brunnenbau Wilschdorf GmbH, sowie Sandro Berneis und Manuel Frolik.